Jedem Radius einer Umgebung des Erwartungswertes m
lässt sich eine bestimmte Wahrscheinlichkeit für diese Umgebung
zuordnen. Umgekehrt gehören zu bestimmten Wahrscheinlichkeiten um den
Erwartungswert bestimmte Radien.
Die folgenden Faustregeln für Binomialverteilungen gelten umso
genauer, je größer der Stichprobenumfang n ist, insbesondere falls
s
> 3
(LAPLACE-Bedingung). Es
gelten folgende Zuordnungen:
Radius
der
Umgebung |
Wahrschein-
lichkeit der
Umgebung |
1s |
68% |
2s |
95,5% |
3s |
99,7% |
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Wahrschein-
lichkeit der
Umgebung |
Radius
der
Umgebung |
90% |
1,64s |
95% |
1,96s |
99% |
2,58s |
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Beispiel: Man hat ein 100-stufiges
Bernoulli-Experiment mit der Erfolgswahrscheinlichkeit p=0,4. Daraus
folgt: Erwartungswert der Zufallsvariable X=Anzahl der Erfolge m=n·p=40 und
Standardabweichung s mit
s2=n·p·(1-p)=24,
d.h. s»4,90. Damit ergibt sich das
90%-Intervall als
[40-1,64·s;
40+1,64·s]
= [31,96; 48,03].
Man rundet stets "zur
sicheren Seite", d.h. zum Erwartungswert hin. Damit bekommt
man das Intervall [32; 48]. Mit 90% Wahrscheinlichkeit wird man also
zwischen 32 und 48 Erfolge haben. Mit 10% Wahrscheinlichkeit bekommt man
Erfolgsanzahlen außerhalb dieses Intervalls.
Wie genau ist die Faustregel?
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